Mein heutiges Thema ist leichte Kost für Professionals: Microsofts DHCP-Server. DHCP dient der automatischen Zuweisung von IP-Adressen in Netzwerken. Dadurch wird die Verwaltung der Netzwerkgeräte (DHCP-Client) stark vereinfacht. Der DHCP-Client ermittelt durch Broadcast (DHCPDISCOVER) einen DHCP-Server, welcher mit einer Bestätigung (DHCPOFFER) reagiert. Der Client fordert eine der angebotenen IP-Adressen an (DHCPREQUEST), der Server bestätigt (DHCPACK) oder lehnt ab (DHCPNACK). Das Verfahren ist auch als DORA-Prozess bekannt: Discover, Offer, Request, Acknowledge.
Abschließend überprüft der Client, ob ein anderes Gerät im Netzwerk auf die soeben erhaltene IP-Adresse reagiert. Erhält er eine Antwort, wird die IP abgelehnt (DHCPDECLINE) und eine neue angefordert. Alternativ kann ein DHCP-Client seine IP freigeben und dies dem DHCP-Server mitteilen (DHCPRELEASE). Besitzt der DHCP-Client eine statische IP-Adresse, wird das Netzwerk informiert (DHCPINFORM).
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- Page 2: Konfiguration
- Page 3: IPv6, Multicastbereich, Superscope, Failover-Techniken
- Page 4: DHCP-Relay-Agent, NAP, IPAM, Netsh, Powershell
Installation
Nachdem wir die Theorie kurz abgesteckt haben, beginnen wir mit der eigentlichen Aufgabe: die Installation. Je nach Betriebssystem wird der DHCP-Server wahlweise über die Windows-Komponenten oder dem Servermanager installiert.
Um ihn in einer Active Directory-Domänenumgebung nutzen zu können, der Server ist in dem Fall als Domänenmitglied oder -controller zu betreiben, ist der Dienst im Active Directory (AD) zu autorisieren. Hierbei trägt er sich in der Konfigurationspartition des Verzeichnisses ein. Zugleich richtet er zwei Benutzergruppen in der SAM-DB oder dem AD ein. Unter Windows Server 2012 geschieht dies über die Aufgabenverwaltung.
Währenddessen wird unter Windows Server 2000, 2003 und 2008 der Server über die DHCP-Managementkonsole autorisiert, was alternativ auch noch unter Windows Server 2012 funktioniert.
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- Page 4: DHCP-Relay-Agent, NAP, IPAM, Netsh, Powershell
2 Kommentare
Ingo Baitinger · 7. April 2014 um 12:53
Hallo Herr Schmidt,
erst mal: Vielen Dank für den Genialen Web-Auftritt!
Sehr schön, sehr informativ – viel Bild und wenig Text – genau richtig ! 🙂
Leider vermisse ich auch hier (wie schon lange bei vielen Seiten, die sich mit DHCP befassen) einen Hinweis darauf, wie man das auch ohne großartige Cluster-Lösungen hinbekommt.
Durch Aufsetzen zweier DHCP Server, die den selben Range mit gegenseitig ausgegrenzten aktiven Bereichen ist doch alles erledigt.
Klar, man hat doppelten administrativer Aufwand – dafür aber auch keine Scherereien mit ausfallenden Hardbeats und sonstigen Cluster-Krankheiten.:)
Vielleicht findet Sich ja noch irgendwo ein Plätzchen für so einen Hinweis? 🙂
Falls ich zu schnell war und besser hätte weiterlesen sollen (weil`s doch irgendwo steht) bitte ich um Entschuldigung – ich habe nur die Seite 3 gelesen!
Gruß
Baitinger
Mac · 8. April 2014 um 16:14
Hallo Ingo!
Danke für deinen Kommentar. Tatsächlich gibt es einen kurzen Hinweis auf Seite 3 zu dem früheren Verfahren “70:30-Split”, Microsoft empfiehlt sogar nur “80:20-Split” (siehe https://blogs.technet.microsoft.com/b/teamdhcp/archive/2007/06/23/thumb-rule-for-determining-the-ratio-in-a-dhcp-split-scope-deployment.aspx). Da beim Split-Verfahren im normalen Betrieb IP’s ungenutzt brach liegen und Microsoft ab Windows Server 2012 mit dem “DHCP-Failover”-Feature eine kostengünstige Alternative geschaffen hat, gibt es keinen Grund tiefer darauf einzugehen.
Durch die neue Funktion “DHCP-Failover” wird auch keine teure Cluster-Infrastruktur benötigt, da zwei DHCP-Server direkt miteinander kommunizieren und ihre Informationen über IP-Adressen-Leases in beide Richtungen weiterreichen, ähnlich der AD-Replikation.
Viele Grüße
Mac