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Ein seltenes Phänomen kann nach einer Migration von Exchange Postfächern auftauchen. So kann es vorkommen dass, nachdem man Datenbank(en) von einem Server zu einem anderen verschoben hat, in Outlook der alte Servername aufgelöst wird. Ich konnte dies nach einer fehlerhaften Deinstallation von einem Exchange 2010 Server feststellen. Die Active Directory-Konfiguration wurde aufgrund des abrupten Endes der Deinstallation nicht angepasst. Als Resultat erkannte der Client nicht den neuen, sondern den alten Server.

All diese Informationen stehen in der Konfigurationspartition des Active Directory. Um Korrekturen vorzunehmen ist es notwendig, einen Export der Konfiguration durchzuführen. Mit Bordmitteln läßt sich dies einfach bewerkstelligen.

ldifde.exe -d "cn=configuration,dc=<SLD>,dc=<TLD>" -f C:\ldifde.txt

Hier steht TLD für Top-Level-Domain und SLD für Second-Level-Domain. Lautet die interne Domäne beispielsweise contoso.com, würde sich der Befehl wie folgt bilden.

ldifde.exe -d "cn=configuration,dc=contoso,dc=com" -f C:\ldifde.txt

 

Diesen Export durchsucht man nach dem alten Servernamen und korrigiert übereinstimmende Einträge über den ADSI-Editor im Active Directory. Für Outlook Clients ist der Eintrag “legacyExchangeDN” der betroffenen Postfachdatenbank(en) von Bedeutung. Steht hier noch der alte Server, wird er in Outlook genutzt und führt zu fehlerhaftem Verhalten. Der komplette Pfad zu diesem Eintrag lautet

CN=<Mailbox Database Name>,CN=Databases,CN=Exchange Administrative Group (xxxxxxxxxx),CN=Administrative Groups,CN=<Exchange Organisation Name>,CN=Microsoft Exchange,CN=Services,CN=Configuration,DC=<SLD>,DC=<TLD>

 

Hinweis
Nach erfolgter Korrektur ist der Dienst “Microsoft Exchange Active Directory-Topologie” neu zu starten.

Wichtig!
Änderungen an der Konfigurationspartition sind unbedingt mit Sorgfalt durchzuführen. Fehlerhafte Änderungen können den Betrieb beeinträchtigen oder gar zum vollständigen Ausfall führen. Daher ist vorab ein Backup zwingend notwendig!

Hinweis
Seit Exchange Server 2013 wird die GUID der Mailbox im Active Directory-Benutzerkonto hinterlegt. Der Outlook Client erhält die Postfach-GUID beim Autodiscover-Prozess und ermittelt darüber den aktuellen Postfachserver.


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Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Themen aus dem Bereich IT. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf Produkte aus dem Hause Microsoft. Dazu gehören neben Active Directory und Windows Server insbesondere Netzwerkdienste wie DNS, DFS und DHCP. Zudem bin ich ein großer Verfechter des Internet Information Service, also dem Windows Webserver. Berührungspunkte im Bereich Citrix XenApp sowie XenDesktop, als auch VMware runden meinen Erfahrungsschatz ab.

1 Kommentar

Deti · 12. September 2013 um 15:49

Hallo,

der Artikel gut. Vielen Dank. Ich habe so ein ähnliches Problem, allerdings ist das nach einer Mig von EX2003 nach EX2010. Clients ziehen sich immer mal wieder den falschen Exchange obwohl der EX2003 nicht mehr existiert. Die LegacyDN ist im oben beschr. Eintrag leer, die MAilbox zeigt auf den Richtigen aber. Irgend noch eine Idee dazu?

Gruß
Deti

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