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Um einen SQL-Server zu installieren, bedarf es einiger Überlegungen. Wie bereits im vorangegangenen Artikel beschrieben, gibt es verschiedene Versionen aus denen die geeignete gewählt werden muss. In dieser Anleitung wird exemplarisch die Enterprise Edition Standalone installiert.

Mit dem Einlegen des Installationsmediums ist es jedoch nicht getan. Je nach Anforderung ist zu überlegen, ob mehrere SQL-Server verschiedene Datenbanken hosten, bspw. nach bestimmten Gesichtspunkten wie Hochverfügbarkeit und Sicherheit. Oder wird ein SQL-Cluster eingerichtet, also ein Verbund an Servern die einen logischen SQL-Server widerspiegeln, der zentral alle Datenbanken verwaltet.

Empfehlungen für SQL-Server

Partitionierung der Festplatte: Generell kommt der SQL-Server mit jeden Clustergrößen zurecht, allerdings empfiehlt sich die Einrichtung von großer Cluster, in der Regel 64K. Da Datenbanken und Transaktionsprotokolle sehr groß sind, respektive größer als 64K, verringert sich die Bewegung des Schreibkopfes, hervorgerufen durch Fragmentierung, durch große Cluster. Große Dateien verteilt auf viele kleine Cluster nötigt den Lesekopf der Festplatte mehr, da die zugehörigen Sektoren nicht unbedingt hintereinander liegen. Große Daten auf eine vergleichweise geringere Zahl an (großen) Clustern, reduziert die Bewegung der Leseköpfe. Entsprechend steigt die Performance des Servers.

Explizites Benutzerkonto: Grundsätzlich kann der SQL-Server über die interne Benutzerverwaltung, auf Datenbanken zugreifen. Allerdings empfiehlt sich die Einrichtung eines expliziten Benutzerkontos im Active Directory oder, falls kein zentraler Verzeichnisdienst bereitsteht, über die lokale SAM. Die Kontoeinstellung muss richtig gesetzt sein. So ist das Attribut Kennwort läuft nie ab und Benutzer kann Kennwort nicht ändern zu setzen. Das Konto benötigt lediglich lokale Benutzerrechte (Gruppe Benutzer des SQL Servers).

 

Voraussetzungen

  • Windows Server 2003 SP2 oder höher
  • Windows Installer 4.5
  • .NET Framwork 3.5 SP1
  • SQL Server Native Client

 

Installation

Bis auf das Betriebssystem werden alle Voraussetzungen automatisch während der Installation durch sogenannte Setupunterstützungsregeln überprüft und ggf. installiert.

 

Übersicht Installation SQL

 

Überprüfung der Voraussetzungen

 

 

Nach Eingabe eines gültigen Schlüssels und der Bestätigung der EULA, werden fehlende Setup-Unterstützungsdateien installiert. Abschliessend wird eine weitere Funtionsprüfung durchgeführt.

 

Funktionsüberprüfung

 

 

Die Auswahl der Feature richtet sich nach den Anforderungen des SQL-Servers. Ein großer Unterscheid zu SQL 2005 besteht hierbei nicht. Lediglich das Microsoft Sync Framework scheint neu. Welche Feature bietet welche Funktion?

  • Datenbankmoduldienst: Die grundlegende Funktion eines jeden SQL-Servers. Der Dienst enthält das Datenbankmodul, den Kerndienst zum Speichern, Verarbeiten und Sichern von Daten. Das Datenbankmodul ermöglicht den kontrollierten Zugriff auf Daten und eine schnelle Transaktionsverarbeitung sowie eine umfassende Unterstützung zur Beibehaltung einer hohen Verfügbarkeit.
  • SQL-Server-Replikation: Enthält eine Reihe von Replikationsobjekten zum Kopieren von Daten und Datenbankobjekten aus einer Datenbank in eine oder mehrere andere Datenbank(en).
  • Volltextsuche: Enthält das Volltext-Suchmodul für die schnelle Textsuche nach Inhalten, die in SQL Server gespeichert sind.
  • Analysis Services: Enthält Analysis Services und Tools zur Unterstützung der analytischen Onlineverarbeitung (OLAP, Online Analytical Processing) und von Data Mining.
  • Reporting Services: Enthält Reporting Services, eine serverbasierte Anwendung zum Erstellen, Verwalten und Bereitstellen von Berichten in Papierformaten und interaktiven webbasierten Formaten. Reporting Services kann nicht gruppiert werden.
  • Business Intelligence Development Studio: Enthält Verwaltungs- und Entwicklungstools.
  • Konnektivität der Clienttools: Enthält Komponenten für die Kommunikation zwischen Clients und Servern.
  • Integration Services: Enthält den Designer, die Laufzeit und Dienstprogramme, mit denen Integration Services das Verschieben, Integrieren und Transformieren von Daten zwischen Datenspeichern ermöglicht wird.
  • Abwärtskompatibilität der Clienttools: Unterstützt Clienttools vor Version 2008.
  • Clienttools SDK: Enthält das Software Development Kit mit Ressourcen für Programmierer.
  • SQL Server-Onlinedokumentation: Enthält die Onlinedokumentation für SQL Server 2008 und SQL Server 2008 Mobile.
  • Verwaltungstools – Einfach: Enthält Management Studio-Unterstützung für das Datenbankmodul und SQL Server Express, das SQL Server-Befehlszeilenprogramm (SQLCMD) und den SQL Server-PowerShell-Anbieter.
  • Verwaltungstools – Vollständig: Fügt der Standardinstallation der Verwaltungstools die folgenden Komponenten hinzu: Management Studio-Unterstützung für die Technologien Reporting Services, Analysis Services und Integration Services, SQL Server Profiler und Datenbankoptimierungsratgeber.
  • SQL Client Connectivity SDK: Enthält das Software Development Kit mit Ressourcen für Programmierer.
  • Microsoft Sync Framework: Eine umfassende Synchronisierungsplattform, die die Zusammenarbeit und Offlineszenarien für Anwendungen, Dienste und Geräte unterstützt.

 

 

Features SQL 2008

 

Möchtest du Reporting Services nutzen, muss vorher der IIS über Einstellungen –> Software –> Windows Komponenten (Windows Server 2003) bzw. die Rolle über den Servermanager (Windows Server 2008 [R2]) installiert werden! Das Setup sieht einen fehlenden IIS nicht als Fehler an. Er installiert in diesem Fall den nativen Webdienst. In diesem Fall konfiguriert man Reporting Services über eine eigenständige Oberfläche. 

Ist bereits ein SQL-Server installiert und erfährt durch diese Installation ein Update, erscheinen installierte Instanzen des Servers. Andernfalls bleibt das Feld leer und die Angabe einer neuen SQL-Instanz fordert unser Handeln ein. Jede SQL Server-Instanz besteht aus einem Satz von Diensten mit bestimmten Einstellungen für Sortierungen und andere Optionen. Verzeichnisstruktur, Registrierungsstruktur und Dienstnamen spiegeln die von dir angegebene Instanz-ID der bei der Installation von SQL Server erstellten SQL Server-Instanz wider.

Es ist durchaus möglich eine (unbenannte) Standardinstanz (per Default Port TCP 1433) und mehrere benannte Instanzen (TCP Port ist selbst festzulegen, zusätzlich UDP 1434 für Browsing-Funktion) auf einem SQL Server 2008 zu installieren. Das hat den Vorteil logisch unabhängige Daten in verschiedenen Instanzen zu organisieren und die Auswahl unterschiedlicher Sortierung. Eine Instanz kann wie eine Art weiterer SQL Server angesehen werden, den man Starten, Anhalten und Sichern kann. Und das alles unabhängig von den anderen Instanzen! Richtet man eine benannte Instanz ein, so ist der SQL Server 2008 unter Rechnername\Instanzname erreichbar.

 

Instanzen SQL 2008

 

 

Nach der Bestätigung der Datenträgerübersicht werden wir nun nach einem Dienstkonto gefragt. Grundsätzlich kann man das lokale Systemkonto oder das Konto des Netzwerkdienstes nutzen. Wir werden jedoch den angelegten Nutzer wählen. Der Vorteil eines speziellen Benutzerkontos liegt darin, nur so viel Rechte zu geben wie nötig. Die Einschränkung eines Systemkontos auf einem System fällt einem da sichtlich schwerer.

Die Sortierung (zweiter Reiter) kann für diese Instanz auf Standardwert bleiben. Für spezielle Datenbank-Konstrukte kann eine neue Instanz mit gewünschter Sortierung erstellt werden.

 

Dienstkonto

 

Der Authentifizierungsmodus entscheidet sich nach dem Umfeld des Servers. In einer homogenen Domänenstruktur ist die Verwendung der Windowsauthentifizierung sicher, fehlerfrei und für den Anwender einfach. Voraussetzung ist die Möglichkeit sich gegenüber einem zentralen Server (i. d. R. ein Domänencontroller) zu authentifizieren. Das kann aber auch ein lokaler Benutzer des SQL-Servers sein, der sich gegenüber der lokalen SAM ausweist.

Gemischter Modus bedeutet die dezentrale Benutzerverwaltung sowohl auf dem zentralen Authentifizierungsservers (Domänencontroller oder lokale SAM des Servers) als auch in der internen Benutzerdatenbank des SQL Server 2008. Wichtig! Die interne Benutzerverwaltung ist nicht mit der lokalen SAM des Servers zu vergleichen. Nutzt man den gemischten Modus ist zusätzlich ein Passwort für den allumfassenden SQL-Administrators namens “sa” festzulegen. Der “sa” wird im gemischten Modus aktiviert, im Windows-Authentifizierungsmodus ist er deaktiviert.

Es empfiehlt sich, gleich welchen Authentifizierungsmodus man wählt, den “sa”-User zu deaktivieren. Angriffe auf SQL-Server werden meist unter diesem Account gestartet. Bei einem leicht zu erratenem Kennwort, ist die Sicherheit des Servers gefährdet!

 

Authentifizierung

 

Gehen wir auf den zweiten Reiter “Datenverzeichnisse”, legen wir wir einen Ort für die aktuelle SQL-Instanz fest. Für jede Instanz kann ein anderer Speicherort angegeben werden. So ist es auch möglich besonders sensible DB’s in speziell gesicherte Datenträger abzuspeichern und über einen separaten Benutzer darauf zuzugreifen. Es ist empfohlen die Transaction Logs (Datenbankprotokolle) auf einem anderem Datenträger als die Datenbanken abzuspeichern. Das bringt mehr Performance.

 

Datenverzeichnisse

 

Mit SQL Server 2008 wird das FILESTREAM-Speicherattribut für in einer varbinary(max)-Spalte gespeicherte Binärdaten (BLOB) eingeführt. In SQL Server bestand von je her die Möglichkeit, Binärdaten zu speichern. Das Arbeiten mit diesen Daten erforderte jedoch ein spezielles Vorgehen. Unstrukturierte Daten wie z. B. Textdokumente, Bilder und Videos werden in der Regel in der Datenbank gespeichert und sind daher schwieriger zu verwalten.

Wenn das FILESTREAM-Attribut für eine varbinary(max)-Spalte festgelegt ist, werden die Merhwertdaten (Dokumente, Videos, etc.) von SQL Server im lokalen NTFS-Dateisystem und nicht in der Datenbankdatei gespeichert. Das hält die Größe der DB klein und bringt Performance (kleine DB = weniger Speicherbedarf). Obwohl die Speicherung separat erfolgt, können dieselben Transact-SQL-Anweisungen verwendet werden, die für das Arbeiten mit in der Datenbank gespeicherten varbinary(max)-Daten unterstützt werden.

 

Filestream

 

Gleiche bzw. ähnliche Einstellungen wie bei dem Datenbankmodul werden auch für die Analysis Services abgefragt. Reporting Services verwenden das IIS-Kernmodul. Der IIS kann separat vor der Installation eingerichtet werden, möchte man nicht den nativen Webdienst verwenden.

 

Reporting Services

 

Nach Bestätigen der Einstellungen zur Unterstützung von Fehlerberichten und Verbesserungen, werden letztlich die Installationregeln geprüft und durch den Administrator bestätigt. Und nun beginnt, nach langer Vorbereitung, die eigentliche Installation.

 

Installationsfortschritt

 

Ist die Installation abgeschlossen, kann nun sofort mit SQL Server 2008 gearbeitet werden. Auch der Berichtsserver ist einsatzbereit und kann über das Management Studio oder über die Weboberfläche erreicht werden. Gib dazu im Browser http://SERVERNAME/Reports für Berichte an. Für die Verwaltungsoberfläche steht die URL http://SERVERNAME/Reportserver bereit. Das mitgelieferte Management Studio unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von der 2005er SQL-Version.

 

 


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Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Themen aus dem Bereich IT. Mein Schwerpunkt liegt dabei auf Produkte aus dem Hause Microsoft. Dazu gehören neben Active Directory und Windows Server insbesondere Netzwerkdienste wie DNS, DFS und DHCP. Zudem bin ich ein großer Verfechter des Internet Information Service, also dem Windows Webserver. Berührungspunkte im Bereich Citrix XenApp sowie XenDesktop, als auch VMware runden meinen Erfahrungsschatz ab.

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